Sonntag, 28. August 2011

Im Norden (Protokolle IV)


Gut: im Norden sein. Sonne genießen. Durch Regen laufen. Sowieso, sehr sehr sehr viel laufen. Und durch Sonne laufen.
Viel zu lange im Zug sitzen. Zum Glück nicht die ganze Zeit alleine. Kaffee. Wissen, die Reise ist die Reise wert.
Die Stadt existiert wirklich, nicht nur in Gedichten und Liedern.
Nicht nur in meinen Gedanken.
Ein Gefühl von Vollkommenheit, endlich da zu sein. Sowas wie Belohnung.
Alles spüren, was man weiß.
Den Norden riechen. Das Wasser riechen. Am Wasser laufen. Später: über’s Wasser laufen.
Landungsbrücken: verdient Applaus, dieses Bild.
Kräne sehen, Kräne zählen. Kräne hören.
Endlich wissen, wie’s da aussieht. Intensives Wetter? Keine Ahnung.
Von Schiffen träumen.
Sehnsuchtsvoll zu den Containern schauen.
Sich irgendwie wünschen, man wäre selbst ein Container, damit man mehr sieht von der Welt.
Manche Straßen sehen. Alte Menschen treffen.
Vom Häuserbesetzen und Caféeröffnen reden.
Alles haben, den Ort, den Traum.
Sprachen ausdenken.
Es wird nicht leichter, aber besser.
Immer wieder die Frage: Warum wohnen wir hier nicht?
Immer wieder die Antwort: Weil wir’s uns nicht leisten können.
Die Zeit wird kommen, irgendwann, aber sie wird’s. Ich weiß es.













 Hamburg, 27. August 2011.

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