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Samstag, 6. August 2016

wie wir

wie wir da sitzen
in dem zimmer
das nicht deins ist
auf dem bett
das nicht deins ist
(wie auch, ohne tagesdecke)

als wär es gerade mal
dein geburtstag
wie wir da
schnaps trinken
als wärst du dabei
als wären alle dabei
wie wir da reden
wie immer zu schnell
wie immer zu leise
und einer kaum
und du gar nicht

wie wir uns vorstellen
die ganze nacht da
zu verbringen
während alles um uns herum
ein wettrennen gegen sich selbst läuft
in meinem kopf dazu
die eine szene aus
garden state
dazu im ohr
in the waiting line

aber dann ist es geschehen
das aufstehen
in der küche hängt
noch deine uhr
die nicht deine ist
und auf dem flur
noch ein foto von dir
unverblichen
als hinge es da
seit gestern

wie ich dann
noch einmal jede
geschichte dieser
zimmer schreibe:

Freitag, 28. März 2014

cassy am schreibtisch

es wird mal wieder zeit für ein kleines cassy-update.
seit dienstag gehe ich - verzeihung, ich meine natürlich: gehen wir - wieder arbeiten. seitdem muss ich mich morgens noch besser organisieren als bisher, und trotzdem brauche ich viel mehr zeit für alles, was so ansteht. 
guterweise konnten wir uns im büro eine vorrichtung aus einem umgedrehten mülleimer bauen, auf dem ich meinen fuß mit cassy gelegentlich ablegen kann. 
ich hätte jedoch vor meinem ersten arbeitstag darüber nachdenken sollen, mir ein schild zu basteln, das ich mir um den hals hängen kann. darauf sollte so was stehen wie: 

1. ich bin hingefallen und dabei umgeknickt.
2. dabei habe ich mir zwei außenbänder gerissen.
3. nein, das muss nicht operiert werden.
4. es geht mir gut.

das wären, in richtiger reihenfolge, die antworten auf die fragen

1. was hast du denn gemacht?
2. was hast du denn?
3. muss das operiert werden?
4. ja und wie geht's dir?

(stellt man die fragen in anderer reihenfolge, müssten die antworten natürlich auch in einer anderen stehen, ist klar.)

ich will damit nicht sagen, dass das gefrage nervt - aber man muss halt einfach immer wieder dasselbe sagen. nichtsdestotrotz ist es schön, ein paar menschen wiederzusehen und natürlich freut es mich umso mehr, wenn diese menschen sich freuen, cassy endlich mal persönlich kennenzulernen. vor allem ist es allemal besser, wieder zur arbeit zu gehen, als noch länger zuhause zu bleiben - ich bin davon überzeugt, dass ich sonst so richtig irre geworden wäre.
da nun, unter gewissen voraussetzungen, das sitzen am schreibtisch wieder funktioniert, kann ich nun auch endlich zuhause weiter fleißig sein. auch hier natürlich nur mit vorrichtung, weil mein fuß langes ambodensein immer noch nicht so gerne mag.



natürlich liegt cassy nicht die ganze zeit auf dem schreibtisch.
das darf sie nur in momenten, in denen ich mich eh ablenke.



ich finde es sehr gut, dass ich nun endlich wieder weiterarbeiten kann, sowohl im büro als auch hier. denn wenn herta müller, literaturnobelpreisträgerin und hauptrolle meiner master-arbeit, im mai für poetry on the road nach bremen kommt, will ich ja gut vorbereitet sein. deswegen soll das ganze jetzt endlich mal weitergehen hier. 

darum verabschiede ich mich auch an dieser stelle.
oh, noch ein hinweis: heute geht's für cassy und mich zum ersten mal so richtig unter menschen, genauer gesagt in die schöne dete. denn dort spielt mein guter freund herr schmidt heute abend mit seinen bands moving houses und we had to leave. und beide bands präsentieren dort ihre neuen eps, wie gut ist das bitte?! wer das nochmal genauer nachlesen will, bitte einmal hier klicken. 

Donnerstag, 20. März 2014

unterwegs mit cassy

die beiden letzten tage waren mal wieder ganz schön aufregend! zumindest im verhältnis zu den tagen davor. aber ganz der reihe nach.

wie ich bereits angekündigt hatte, waren cassy und ich gestern im supermarkt. ich kann sagen... das war ganz schön toll! endlich konnten wir uns unsere lebensmittel mal wieder selbst aussuchen und uns darüber freuen, dass viele der dinge, die wir brauchten, dann auch noch im angebot waren - yay! ohne den super einkaufs-, fahr-, schlepp- und einkaufswagenschiebengehilfen wäre das ganze aber nicht möglich gewesen. danke nochmal an dieser stelle. 
das gute, wenn man sich zwei bänder gerissen hat und kaum mobil ist: man gibt kaum geld aus. das schlechte, wenn man dann nach tagen wieder einkaufen geht: man gibt umso mehr geld aus. dafür sind wir nun aber auch erstmal für ein paar tage eingedeckt. und man kann sich gar nicht vorstellen, wie super es ist, endlich rhabarberschorle zu trinken, wenn man tagelang an nichts anderes gedacht hat.

heute hatten cassy und ich wieder einen termin beim doktor, zu dem wir ein wenig zu spät kamen (danke, liebe bsag). wir saßen dann im wartezimmer um 11.17 uhr. irgendwie kam es dazu, dass sich ein paar wartende patienten darüber unterhielten, wann ihr termin gewesen sein sollte und dass sie ja immer noch da sitzen. ich habe mich aus dieser unterhaltung rausgehalten, weil mein termin für 11.15 uhr angesetzt war. ich habe mich dann ein wenig mies gefühlt, als ich gegen 11.30 uhr aufgerufen wurde, während manche 11-uhr-patienten nach wie vor warteten. 
der termin an sich ging relativ schnell. der nette doktor fragte mich wieder, wie cassy und ich miteinander auskommen und wies mich nochmals darauf hin, dass cassy und ich uns keinesfalls trennen dürfen, bevor unsere sechs gemeinsamen wochen vorüber sind. ich habe nicht nochmal versucht, ihm cassy als cassy nahezubringen, weil er ja letztes mal schon so desinteressiert war.
stattdessen hat er cassy dann aber noch näher an meinen fuß gelegt, indem er die klettverschlüsse um einiges enger zog, als es bisher der fall war. er hat mir dann noch versichert, dass meine blutversorgung nicht darunter leidet und mein fuß dadurch nicht absterben wird. also bleibt cassy noch enger an mir dran.
der doktor schien ganz stolz zu sein und musste ein wenig lachen, als ich sagte: "ich habe das gefühl, dass sie langsam zu einem teil meines körpers wird." dass ich mit 'sie' cassy, und nicht einfach bloß 'die schiene' meinte, ist ihm leider nicht aufgefallen.
der netten arzthelferin ist cassy dann aber doch noch aufgefallen! sie war so lieb, mir beim gehen die tür aufzuhalten und sagte zu mir, dass cassy ja viel besser zu meinem (wie fast immer komplett schwarzen) outfit passen würde, wäre sie nicht weiß, sondern schwarz. das fand ich ganz süß, aber meinetwegen kann cassy ruhig bleiben, wie sie ist. es sei denn, sie wünscht sich eine veränderung. da bin ich ganz tolerant.

nach dem arztbesuch mussten cassy und ich in der innenstadt noch ein paar bürokratie- und orgasachen erledigen. ich habe erst gedacht, dass ich ja später schreiben kann: "cassy war zum ersten mal auf der anderen weserseite!", aber genau genommen stimmt das nicht, weil wir ja letzt bei unserer krankenkasse waren, und die befindet sich an der schlachte. aber trotzdem: cassy hat vorhin zum ersten mal mehr von der anderen weserseite gesehen! unser weg fing beim schüsselkorb an und endete bei der domsheide. 
dabei sind uns einige mögliche gefahren aufgefallen:

1. die rillen für die straßenbahnen. ich habe mich schon gesehen, wie ich mit meinen krücken da steckenbleibe, plötzlich eine enorme straßenbahn im supertempo auf uns zukommt und wir es so schnell nicht schaffen, die krücke zu befreien. ist aber zum glück nicht passiert.
2. straßenbahnen generell. an sich bin ich ja ein fan von övis, aber man sollte mit einem kaputten fuß/bein/sonstwas niemals, NIEMALS aufstehen, bevor die bahn endgültig zum halten kommt. es gibt nämlich durchaus fahrer, die gerne spontane vollbremsungen hinlegen und irgendwie muss man ja dann stehenbleiben. deshalb: besser sitzen bleiben.
3. kopfsteinpflaster. die einzelnen steine sind ja nicht immer sooo supereben. deswegen sind manche steine höher, manche steine niedriger. heißt: fast jeder stein hat kanten und stellt somit eine potenzielle verletzungsgefahr dar. jetzt nicht gerade, um sich eine verletzung wie die meinige zuzuziehen, sondern eben auch beim laufen mit krücken. da muss man dann schon aufpassen.
4. diese komischen rillen auf dem boden in der sögestraße. die zu überqueren ist gar nicht mal so einfach. und überhaupt, was für einen zweck haben die?
5. neigung und gefälle auf wegen. wer mich und meinen norddeutschen hintergrund kennt, weiß, dass ich quasi alles, was nicht komplett ebenerdig ist, pauschal als 'berg' bezeichne. was ich vorhin passiert habe, würde aber nicht mal ich als 'berg' bezeichnen. aber bei so einem gefälle, wie man es beispielsweise in der hakenstraße hat, ist aber vorsicht geboten.

das war's auch schon. vielleicht ist das aber auch nur meine angst, mich nochmal zu verletzen, die bereits bestehende verletzung zu verschlimmern oder auch noch mein rechtes bein in mitleidenschaft zu ziehen.

jedenfalls.
cassy und ich haben es uns nicht nehmen lassen, ein paar minuten in der sonne zu verbringen. wir sind einmal über den marktplatz gelaufen (das ist der kürzeste weg vom apothekenhaus zur domsheide), haben kurz darüber nachgedacht, eine lebende touristenattraktion zu werden (aber das ist momentan zu anstrengend) und haben anschließend auf ein paar stufen eine kleine verschnaufpause gemacht. ich habe cassy den roland gezeigt, ihr erklärt, dass der da ja in anlehnung an den kleinen roland als schutzpatron der wg steht, habe ihr das rathaus gezeigt (alles natürlich von weiter weg) und ihr die anekdote erzählt, als ich in jenem vor ääääh 13 (?) jahren beim jubiläumskonzert des ljo ein konzert hatte und henning scherf mir die hand schüttelte. leider habe ich vergessen, cassy solche details wie 'weltkulturerbe' mitzuteilen, als wir da waren. dafür haben wir fotos gemacht.




cassy, krücken und böses, böses kopfsteinpflaster auf dem marktplatz.



und natürlich haben wir auch das übliche rathausfoto gemacht. klar, ganz das übliche foto ist es nicht geworden, weil es von dort aus nicht so einfach war, cassy und rathaus auf ein bild zu kriegen, ohne dass ich mir noch mehr böse verletzungen hole.




wenigstens sieht man den kreuzgang und man erahnt den roland.
und superviele touristen.



das war cassys und meine längste gemeinsame tour bisher. ansonsten ist für heute erstmal wieder ruhe angesagt, da das füßchen momentan wieder ein bisschen schmerzt. aber die sonne war's wert.

Donnerstag, 12. Juli 2012