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Freitag, 26. Oktober 2012

Einfach weg

Und dann, dann gingst du einfach weg. Ich habe noch nicht mal die Tür zufallen, oder aufgehen hören. Einfach weg warst du, hast dich einfach weggedreht. Und du hast mir hier dein Herz liegen gelassen, sauber abgetrennt, auf einem Teller, liegt es auf dem Tisch, da, wo du immer so gern gesessen hast. Du sagtest mal, dass du von dort aus so gut den zweiten Sonnenaufgang sehen könntest. Ich habe dich nie verstanden. Und dort liegt jetzt dein Herz. Wohin du bloß gegangen bist. Vielleicht spazieren, im Park, oder zur Tanke, um die Leerstelle deines herzlosen Körpers mit Treibstoff zu füllen statt mit meiner Kraft. Aber du hast mich nie gefragt, ob ich es haben will. Und ich konnte dir noch nicht mal „Auf Wiedersehen“, oder „Auf Wiederträumen“, oder „Auf Wiederlieben“ sagen, denn du warst plötzlich einfach weg. Du, der der nicht bereit war, mein Herz zu nehmen, ließest mir deins. Dabei wollte ich es niemals haben. Aber jetzt, wo ich es da so sehe, denke ich, dass du damit vielleicht das Beste aus dir herausgeholt hast. Und vielleicht wirst du es eines Tages wieder in dich aufnehmen, wenn es denn dann noch schlägt. Bis dahin gehe ich an die frische Luft, und schließe leise die Tür hinter mir.


(entstanden irgendwann zwischen 11/09 und 05/12)

Montag, 3. September 2012

Nach der Nacht

Immer
wenn die
Nacht weg ist
gehst du
meistens sogar 
noch früher

Die Nacht
war viel
zu kurz für
das, was wir
zu tun hatten
zu sagen
und
nicht zu sagen
hatten

Und ich 
kann noch
länger schlafen
und 
kann es 
doch nicht
weil
das Bett
einfach
viel zu groß ist
und ich mich
verirre
ein Labyrinth
das Ziel
du
ist nicht
mehr da

Und es ist
kalt
obwohl
mein Körper
noch warm ist
von deiner
Wärme
und deinen
Worten
und
deinem Schweigen
deinem Blick
deinen Händen

Es zerreißt mich
ratsch
als sei ich
nichts als ein
Blatt Papier
nicht unbeschrieben
und deine Worte
auch sie
zerreißen mich
lassen mich dich 
nicht hören
Du
meine Heimat?
Was ist denn
das schon

Ein Gefühl
nach Zuhause
es muss nicht
fixiert sein
nein
es wandert umher
geht die Schritte
die du auch gehst
ein Flüstern
das ich auch
im Geschrei
höre
und es sagt
deine Worte
mit deiner Stimme
und ich höre
wie sie sagt
Warte
mein Herz
auf mein Herz
auch wenn
es dir nie
geben wird
was du suchst
oder brauchst
und 
es kann sein
mein Herz
dass du lange
warten musst
vielleicht immer
oder
dass es plötzlich
in eine andere
Richtung spricht
nicht mehr
zu dir

Das sagst du
dann gehst du
unaufhaltsam
wie die Nacht
und
lässt mich
hier liegen
in der Kälte
alleine
und doch
niemals hier



(entstanden am 9. november 2010)