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Donnerstag, 19. Oktober 2017

dieses licht*

feierabend. ein voller bus. dieser song auf den ohren. seine zeilen im kopf. die menschen sehen, anschauen, einfach nur das. alle seine wörte sind über alle. den mann da hinten und seine nabelschnur. die frau auf dem sitz hier links und ihr auf-dem-schlauch-stehen. den studi mit der gemusterten hose, die auch ein pyjama sein könnte, und sein unendliches chaos,

Dienstag, 13. Dezember 2016

wenn/wann: ein abschied.

lieber xxxxxx,

ich bin’s. ich schreibe dir an diesem montag, in dessen morgen du gegangen bist. seit acht uhr fünfzehn tu ich so, als wäre das hier ein montag wie. jeder. andere. montag. aber das war es nicht. dich heute morgen zu verabschieden lässt mich dinge denken und, obwohl ich ein paar dinge der dinge, die ich sagen wollte, sagte, fehlen noch ein paar dinge. ich hab keine ahnung, wann/wenn du das hier jemals lesen wirst, aber ich will’s aufschreiben, bevor ich das gefühl von dir verliere.

Sonntag, 31. Januar 2016

von deinem leben

(ein text vom erwachsenwerden, vom älterwerden, vom leben)


du wirst an einem tag geboren, an dem es eigentlich nicht schneien sollte und es hat auch nicht geschneit

vielleicht gehörst du zu den unglücklichen menschen, die sich an ihre geburt erinnern können und den schnee sehen, der nur für sie sichtbar war

du wirst über zäune klettern und in fremde wohnungen fahren, später, manchmal, um dich zu verlassen

du erinnerst dich an den morgen nach dem morgen und wie dich jemand, der dir erschreckend nah war, nach dem frühstück fragte 

du wirst nach hause kommen
manchmal nach einem sturz mit dem fahrrad
manchmal zu spät, ganz absichtlich, und es kommen keine worte, die dich ermahnen –
und manchmal gar nicht, aber dann bist du schon älter und es interessiert eh niemanden, nur ob du ruhig bist dabei, dir die nacht abzuduschen oder nicht

Montag, 6. April 2015

eingeständnis

einmal eingeschlafen, ganz ganz langsam, bis der tiefschlaf reingeschlichen kam, kurz nach dem zucken, das zum fall führt. und dann hinein in diese möglichkeit, wo auch der rest seinen glanz zeigt und sich ausbreitet wie metall. da zu sein ist so viel weicher als letzte nacht und die zeit vergeht nicht langsamer, sondern anders, wenn plötzlich flamingos da stehen und nur ein bein zum stand reichen soll. und als dann das aufwachen kam, das noch viel viel langsamer war und noch nicht vorüber, und das telefon klingelte, war alles nicht mehr so weich und ohne flamingos. metall wird zu klingen und die zeit zerläuft  konturenfrei, die stimme kommt endlich an und kann nichts, aber verstärkt es. ich habe immer noch nicht verstanden, wie sachen sich verändern.

Mittwoch, 3. September 2014

distanz

und plötzlich ist sie da, diese distanz zum eigenen leben und dem ganzen sein. du hast schon fast vergessen, wie es sich anfühlt, ein bett zu beziehen. dein sofa erkennt kaum mehr deine form. du fragst dich, wieso du nun fast traurig bist, nicht mehr da zu sein, obwohl es doch so, nicht anders, sein sollte. du wolltest zurück zu dir. und dann ist da eine art fremdheit in dir. was du auch zurücklässt: es wird dich auch zurücklassen. 

Sonntag, 13. April 2014

feuerteufel

tage ruhig
wie graue musik
weichen mir aus
stunde um stunde
im vorbeigehen
suche ich mir
die feuerteufel aus
und verliere
die letzten schritte

Samstag, 22. März 2014

irgendwo irgendwas

an diesem abend
als viel sturm war
so dass ich
kaum etwas
sehen konnte
habe ich

irgendwo
irgendwas

zurückgelassen
aber ich
weiß einfach nicht mehr
was
es mal war

Sonntag, 23. Februar 2014

- - -

bei all dem, was mir in diesem jahr schon vor die füße fiel, in die arme lief - - - bei all diesen guten momenten, diesen nächten voller bunter lichter - - - bei all diesen begegnungen, den neuen aufregenden, die dir inspiration liefern - - - und die alten, die dir sagen, dass du dich verlassen kannst, dass alles gut ist - - - bei all dem - sollte ich besser angst haben? vor dem zerspringen?

- - - egal
ich nehme anlauf
um anzukommen
und dann - - -

Dienstag, 26. November 2013

zwei bis drei mal

ich glaube
an das gute
in mir als
wäre es
warmer sauerstoff
den ich
betrachtend im nebellicht
irgendeines novembers
mir zwei bis drei mal
die woche in
erinnerung rufe

Sonntag, 23. Juni 2013

bestimmt nicht

im auto sitzen
fenster auf
tränen können
trocknen der
kopf
ein luftballon
gefüllt mit steinen
(sonst würde er
sich davonschleichen
was auch keine
große sache wäre)
ein nasses lachen
dazu ein
we will die when we will die
aber bestimmt
nicht heute
bestimmt
nicht hier
an der ampel
fenster zu

Montag, 27. Mai 2013

in einem raum

ich schließe nicht
mit dingen ab
ich nehm die schlüssel
mir bleibt
nichts anderes
nichts anderes
übrig
und wenn ich
dann doch
ein mal
(vielleicht ein einziges)
die sachen nehme
(die aufgegebenen kämpfe
die verlorenen
die ausstehenden)
was bleibt mir dann
außer
eingesperrt in einem raum
mit mir
und all diesen kriegen? 

Sonntag, 19. Mai 2013

du selbst




(ein anfang)

Dienstag, 26. März 2013

merken und bemerken

plötzlich diese stimmung, dieses gefühl, diese intuition, dieses abdriften in eine andere welt. der moment, in dem man merkt, dass bald was da sein wird, was raus will. ein festklammern daran, sich selbst beobachten, alles merken und bemerken. und das einzige, was man dann auch wirklich tun sollte: da sein. im richtigen moment. einen stift nehmen. das graue heft. hinsetzen. anfangen. dem ganzen, wenn schon keine form, dann einen inhalt geben. oder zumindest einen anfang, eine chance. 

Dienstag, 12. Februar 2013

protokolle VIII

ich mein - wieso denn jetzt noch. kämpfen oder so was für was denn. ich dachte, eines tages würdest du zur vernunft kommen und wieder teil meines lebens sein wollen, obwohl ich dich nicht mehr in meinem brauche, aber manchmal will. und wie ich dir sagte, es wäre an dir und nicht an mir, wie sehr ich versucht habe, dir das deutlich zu machen. und dann bin ich so weit, so weich, so verständnisvoll, so voller nostalgischer gefühle und erinnerungen, dass ich mich endlich mal aufraffe für einen winzigen schritt und es passiert nichts. das war ein versuch, mein versuch, mein test. ich wollte mir selbst kein ultimatum setzen, und es verletzt mich nicht. es tut nicht mal ansatzweise so was wie weh. ich wage nicht die behauptung aufzustellen, dass dir nicht so was wie meine vergangenheit gehört, zumindest ein teil, ganze neun jahre oder so, verdammte scheiße. wenn mich eine person in- und auswendig kennt, dann du. zumindest mein ich der letzten neun jahre. aber ich lerne, gehen zu lassen. einer mehr oder weniger macht da keinen unterschied. ich lasse gehen und will gehen gelassen werden. damit ich ich werden kann. 

Samstag, 2. Februar 2013

die dunklen flecken

kannst du sie immer noch nicht sehen? die dunklen flecken meiner seele? die ich zu verwischen versuche wie kalte asche auf stoff?



Montag, 21. Januar 2013

nicht belanglos

nein, es ist nicht belanglos, wenn er anruft und ich ihm sage und erkläre, dass ich nicht mit ihm reden möchte. ist es nicht. natürlich, erklärungen und entschuldigungen sind überflüssig. aber es entspricht nun mal meinen vorstellungen von aufrichtigkeit und würde.
nein, es ist nicht belanglos. es war mein moment der stärke - der stärksten stärke dieses jahres. und die stärkste stärke, die ich ihm gegenüber je aufgebracht habe. und noch wichtiger: mir selbst gegenüber.
das neue jahr fängt jetzt an. in diesem moment. ich sehe dem schnee beim fallen zu und frage mich, aus welcher richtung er kommt.

Freitag, 4. Januar 2013

fünf minuten


es gibt situationen im leben, in denen alles von fünf minuten abhängt. momente, in denen fünf minuten alles verändern, eine einstellung, eine meinung, eine geschichte verändern können. 
wäre ich fünf minuten früher zuhause gewesen. wenn ich unmittelbar vorher im supermarkt nicht drei mal wieder zum eingang zurückgegangen wäre, weil ich sachen vergessen hatte. wenn ich meinen einkaufszettel vollständig gehabt hätte. oder wenn ich, bevor ich zum supermarkt ging, nicht noch mal hätte auf toilette gehen müssen. oder mich nicht umgezogen hätte. oder wenn ich, als ich vorher in der stadt war, die bahn, die mir vor der nase weggefahren ist, bekommen hätte und nicht vier minuten auf die nächste hätte warten müssen. wenn ich in der innenstadt nicht noch in diesen einen schuhladen gegangen wäre, in dem ich ein paar minuten verbracht habe. oder wenn ich mich im laden nicht noch nach ohrringen, die ich eh nicht gekauft habe, umgesehen hätte. oder wenn ich heute mittag nicht getrödelt hätte und eine frühere bahn in die stadt genommen hätte. wenn ich meine haare heute nicht zum ersten mal seit tagen wieder geföhnt hätte. wenn ich rechtzeitig aufgestanden wäre. beispielsweise, als mein wecker zum ersten mal klingelte. oder wenn der anruf, der mich letztlich zum aufstehen zwang, fünf minuten früher passiert wäre. oder wenn ich gestern nacht nicht diese absolut abgefahrene kurzgeschichte von diesem einen autor gelesen hätte – dann wäre ich früher eingeschlafen und vielleicht rechtzeitig aufgestanden. wenn mein ehemaliger mitbewoherboy mir nicht vor einer halben ewigkeit das andere buch dieses autors gegeben hätte, das mir so gut gefiel, dass ich noch mehr von ihm lesen wollte.
wäre auch nur eine dieser sachen passiert, dann wäre ich heute nachmittag fünf minuten früher zuhause gewesen. ich würde unten die tür aufschließen, die schweren einkäufe in der großen blauen tasche mühevoll nach oben schleppen, ein paar beleidigungen von mir geben und mich selbst dafür verfluchen, dass ich immer alle schweren sachen auf einmal kaufe. ich wäre die schmale, steile treppe mit dem zerfledderten grünen teppich langsam hoch gegangen, wegen der einkäufe. und dann hätte ich mich plötzlich beeilt – weil ich das telefon klingeln gehört hätte. wegen der eile hätte ich nicht auf das display geschaut und hätte einfach so auf den grünen knopf gedrückt, hätte halb genervt, halb außer atem „ja, hallo?“ gesagt und vermutlich hätte ich dann deine stimme gehört und du hättest wasauchimmer gesagt und hättest aus welchengründenauchimmer angerufen und ich hätte wasauchimmer mit dir geredet und ich würde sehr wahrscheinlich wieder anfangen, über dich nachzudenken, noch immer.
aber das ist nicht passiert.
stattdessen kam ich dann nach hause, als ich nach hause kam. weil ich nicht früher aufgestanden bin. weil der anruf heute vormittag nicht früher kam. weil ich damals einen literaturtipp bekommen habe. weil ich noch mal im schuhladen war, verdammt, ich mag schuhe halt. weil ich mir den schmuck anschauen wollte, weil ich auch schmuck mag, verdammt. weil ich nun mal niemals vollständige einkaufszettel schreibe und immer, wirklich immer im supermarkt wieder zurückgehen muss, weil ich eben so bin. 
also kam ich nach hause, als ich eben nach hause kam. ich stellte meine große, blaue einkaufstasche in der küche ab, ging in mein zimmer, zog mir erst die schuhe, dann die jacke aus, legte meinen schal ab, habe musik angemacht, einen schluck wasser getrunken. dann ging ich wieder zurück in die küche, um meine einkäufe zu verstauen, guckte dabei richtung flur und sah, dass der eine knopf am telefon, der einem verpasste anrufe zeigt, am blinken war. und weil ich blinkende dinge hasse, packte ich das, was ich gerade in der hand hielt (vermutlich war es ein glas rotes pesto) zur seite, ging zum telefon, dachte dabei, dass der verpasste anruf bestimmt von den freunden meines mitbewohnerboys gewesen sei, weil sie oft anrufen. ich nahm das telefon in die hand, drückte auf das blinkende etwas, auf ein paar andere knöpfe und dann: deine nummer. ein verpasster anruf von dir. weil ich für einen moment überrascht und auch ein bisschen schockiert war, habe ich nicht alles sofort weggedrückt. dann veränderte sich die anzeige und dann stand da das datum (4. januar 2013) und der zeitpunkt deines anrufs: 15.25 uhr. ich drückte ein paar mal auf den roten knopf, bis ich wieder auf der normalen telefonanzeige war. und da stand: 4. januar 2013. und die uhrzeit des moments: 15.30 uhr. ich habe deinen anruf um fünf minuten verpasst. wäre auch nur eine sache heute, gestern oder irgendwann anders gewesen, hätte ich ihn nicht verpasst und wäre rangegangen. ich hätte mit dir geredet, vielleicht, und wüsste, weswegen du mich überhaupt angerufen hast, vielleicht. 
aber das ist nicht passiert. was auch immer das ist – vorhersehung, schicksal, oder nur eine kette von zufällen – ich weiß, dass es nicht grundlos ist, und vermutlich auch besser. 
fünf minuten sorgen zwar dafür, dass ich jetzt gerade darüber nachdenke. aber sie sind auch dafür verantwortlich, dass du aus meinem leben fernbleibst – und dass ich endlich weitermachen kann, vielleicht.

Montag, 26. November 2012

frage die bleibt

zu diesem zeitpunkt
wenn der letzte satz
gesagt
der letzte blick
geworfen
der letzte kuss
gegeben
die letzte schuld
vergeben
(so gut wie) -
tut da
nichts mehr weh
wundversorgung wird
zwar noch gemacht
und jeden abend
überflüssiger
(man ist es
bloß so gewohnt)
(wie zähneputzen)
und der letzte schmerz
wird erinnerung
und bleibt dann
kein schmerz mehr
und kein
neues leiden wird
mehr einausrausbrechen -
aber die einzige
frage
die bleibt
(auch ohne
bitte):
worüber jetzt
gedichte schreiben?

Freitag, 14. September 2012

oder morgen wieder.

lange genug bin ich jetzt mir selbst aus dem weg gegangen.
ich vermisse dich immer noch. manchmal.
ich hasse dich immer noch. oft.
es gibt immer noch zu viele assoziationen und süße anekdoten. wie sollte es auch anders sein - schließlich warst du zweieinhalb jahre lang teil meines lebens. und nicht irgendwo, sondern mitten drin, die meiste zeit.
es wird immer noch ein kraftakt sein - verbindungen aufzulösen und manche dinge neu zu konnotieren, mit anderen, neuen erfahrungen. ich versuche, neue sachen auf erinnerungen mit dir zu legen, um neue erinnerungen zu kriegen. und das ist schwierig, manchmal. 
aber es geht mir gut. zumindest besser.
wie gut es einfach ist, dir alles mal zu sagen, was ich dir sagen wollte, was seit monaten in meinem kopf umherwandert und überall spuren hinterlässt. es hat gut getan. es war eine erleichterung. dir verständlich zu machen, was du eigentlich mit mir gemacht hast - aber ehrlich gesagt denke ich, dass du es immer noch nicht so genau weißt. 
trotzdem will irgendein teil in mir, dass es dir gut geht. als ich dich fragte, wie es dir geht und das auch wirklich ernst meinte und du nur sagtest "ich schlag mich so durch", war ein teil von mir irgendwie schadenfroh und ein anderer teil irgendwie traurig, ein wenig. 
ich bin dir nicht böse, dass du einfach weitermachst mit allem. weil ich ja auch nichts anderes mache. ich habe irgendwie das gefühl, als würde es mir besser gehen als dir. 
und es tut auf irgendeine art, die ich nicht beschreiben kann, gut zu wissen, dass auch du mich manchmal vermisst und mich manchmal gerne anrufen würdest und mir manchmal gerne sachen erzählen würdest. ich fange an zu verstehen, dass auch du einen verlust durchmachst. und es war schön, von dir zu hören, dass ich dir nicht egal war und auch nicht bin. aber es war nötig, das gefühl der gleichgültigkeit von dir zu bekommen - sonst wäre ich nie so weit gekommen. 
wir beide finden es so besser. und es war richtig so.
trotzdem können wir beide nicht leugnen, dass es eine schöne zeit war, auch, wenn sie von anfang an zum scheitern verurteilt war. auch wir konnten niemals ewigkeit sein. trotzdem - mir selbst zu verzeihen wird leichter sein. weil wir auf irgendeine art immer noch funktionieren zusammen, oder würden, wenn wir wollten, wenn ich wollte, wenn du könntest. mir wird klar, wieso ich das so lange gemacht habe und dass es das, irgendwie zumindest, wert war. 
und das zeigt mir, wie gerne ich dich manchmal in meinem leben hätte. ich sagte zu dir: "ich wäre gerne mit dir befreundet. aber ich denke, ich kann das nicht. es ist noch zu früh." ist es definitiv. ich hätte so eine riesengroße angst, dass ich mich dann wieder in dich verlieben und mich wieder in irgendeine hoffnungslose kacke reinsteigern würde, noch mehr narben bekommen und dann vielleicht nicht mehr so viel kraft für's aufstehen haben würde. 
ich brauche zeit. mit mir. für mich. 
ich habe dich geliebt. vermutlich wird ein kleiner teil von mir immer, oder zumindest ziemlich lange, dieses gefühl für dich haben. irgendwie werde ich immer das beste für dich wollen, mich für dich interessieren und an dich denken. weil ich nicht ungeschehen machen kann, was passiert ist - für so lange zeit. das ist unsere geschichte. und wir können sie nicht ungeschehen machen. weil wir sie geschrieben haben. wir beide sind dafür verantwortlich. wir können nur auf bessere kapitel hoffen. ich habe dich geliebt. sehr. und lange. lass mich dich noch eine weile hassen, bitte. ich brauche viel hass, um all die liebe für dich zu übertönen. lass mich das tun. damit ich eines tages nicht wieder anfange, dich zu lieben. bis dahin werde ich viele postsecrets verschicken. ich habe schon damit angefangen. sollte es veröffentlicht werden, wirst du es erkennen. darauf vertraue ich. "the day you broke my heart was the day you set me free. thank you." - nicht von mir, aber es könnte von mir sein. in dem sinne: danke. wirklich, danke.




Mittwoch, 15. August 2012

ich habe keine lust

ich habe keine lust.
ich habe keine lust mehr.
ich habe keine lust mehr, den ganzen tag am schreibtisch zu sitzen.
ich habe keine lust mehr, den ganzen tag an einem tisch zu sitzen, der nicht mein schreibtisch ist.
ich habe keine lust mehr, nach irgendwelchen sachen zu recherchieren.
ich habe keine lust mehr, ständig in diese dumme bibliothek zu fahren.
ich habe keine lust mehr, über den wahnsinn nachzudenken.
ich habe keine lust mehr, über die krankheit nachzudenken.
ich habe keine lust mehr, über irgendwas nachzudenken.
ich habe keine lust mehr, irgendwelche leeren seiten zu füllen.
ich habe keine lust mehr, irgendwelche fußnoten zu setzen.
ich habe keine lust mehr, irgendwelche schlauen sätze zu zitieren.
ich habe keine lust mehr, in irgendwelchen büchern zu lesen, in denen eh nichts für mich steht.
ich habe keine lust mehr, zu wissen, dass das auch übermorgen nicht vorbei sein wird.
ich habe keine lust mehr, zu wissen, immer wieder neu anfangen zu müssen.
ich habe keine lust mehr, zu sitzen, wenn ich eigentlich fahrradfahren will.
ich habe keine lust mehr, der sonne beim scheinen zuzusehen, wenn ich eh nichts machen kann.
ich habe keine lust mehr, so weit weg von allem zu sein.
ich habe keine lust mehr, nicht zu wissen, wie ich mich wo fühle.
ich habe keine lust mehr, diejenige zu sein, die es immer schafft.
ich habe keine lust mehr, die gutestarkestrebsameehrgeizige zu sein.
ich habe keine lust mehr, mir davon alles wegnehmen zu lassen.
ich habe keine lust mehr, nicht mehr kreativ zu sein.
ich habe keine lust mehr, keine ideen mehr zu haben.
ich habe keine lust mehr, mich auf irgendwas zu konzentrieren.
ich habe keine lust mehr, immer wieder in diese dunklen momente zu fallen.
ich habe keine lust mehr, manchmal immer noch an ihn zu denken.
ich habe keine lust mehr, mir dabei zuzusehen.
ich habe keine lust mehr, bei all dem da draußen zuzusehen.
ich habe keine lust mehr, keine lust zu haben.
ich habe keine lust mehr.