Samstag, 20. August 2011

Protokolle III


Bett. Warten. Nasses Kalt prallt auf die Scheibe. Müde sein. Und dann: Kind sein. Karussell fahren. Wieder Kind sein. Magen spüren. Der Moment, in dem alle Eingeweide für eine Millisekunde nach oben gepresst werden. Freier Fall. Wachsen im Fall. Lachen im Fall. Pures Adrenalin. Später dann: der See. Sand. Bienen. Lachen, reden, da sein. Und dann: der Regen. Zurück. Madsen hören. Heißes Eis und kalte Kirschen, nein, umgekehrt. Mehr Regen. Durch Regen laufen. Gewitter zusehen: wunderbar. Blitze sehen: Erkenntnis. Aufstehen: alles gut. Warten. Schlafen. Wieder wach. Im Zug: denken. Casper in den Ohren. Irgendwie immer noch wünschen, man selbst sei die Person, die genervt nach links guckt. Warten, Saftladen, laufen, Geld ausgeben. Sachen geschenkt kriegen: sich freuen wie ein Kind. Und das alles in: der Stadt des Herzens. Sowas wie Heimat, vielleicht. Viel Sonne, wenig Bäume. Wasser, großes Wasser. Laufen, laufen, laufen. Kein Davonlaufen, ein Hinlaufen. Dann: sitzen. Eine Klingel übersehen, ups. Laufen, wieder sitzen. Ein Muffin: freuen. Ein Park. Wieder sitzen. Die Erkenntnis, dass man aus dem Alter raus ist, in dem Jungs mit Gitarre das Herz zum Schmelzen bringen. Dann dieses Lied: sticht noch ein bisschen. Aber es aushalten. Weg geht’s eh nicht. Im Zug. Neue Sachen lernen. Da sein, schön. Dann: alleine. Denken. Musik im Ohr. Und Gedanken. Musik, die zu Gedanken passt, wie: Da gibt es so viel zu erinnern. Irgendwo Tränen, aber nicht bei mir, nein. Dann: Rest-Zuhause. Post durchsehen. Die Post kriegen, auf die man so lange gehofft hat. Die man sich so sehr gewünscht hat. Dann nur noch: Zittern. Und: Tränen, dieses Mal meine, vor Freude. Mit dem Wissen: Ja, das ist richtig, so soll es sein, da will man hin, hin zum Herzen, hin, wo man sein will, wo man hingehört, wo man sich einredet hinzugehören. Unendliche Freude. Von Freunden (eine Stimme fehlt). Rotwein. Käse. Im Kopf schon da sein. Genießen: zuhause sein. Noch mehr genießen: wissen, dass man bald zuhause sein wird, vielleicht. Sätze denken, vielleicht eine Geschichte spinnen. Vielleicht mit Worten wie „Gibt es zwei Menschen, die weiter voneinander weg sein können als wir?“ Hiersein, noch. Abschied wird hart, so was von. 




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