Samstag, 19. Januar 2013

das ist total viel raum

die frage, wann man das letzte mal was zum ersten mal gemacht, jeden tag mit "heute" beantworten können. da sind zwei leute und sie fühlen sich wohl in deinem raum. sie sind da. das war nicht immer so, aber jetzt ist es so. und dann können zwei minuten vollkommenes schweigen auch mal in gelächter enden und ja, man muss auch nicht immer darüber reden. einer geht raus und kommt wieder mit einer decke. er legt sie auf den boden und sich dann drauf. und dann, als wäre es das normalste, ohne darüber nachzudenken, legen sich zwei dazu und ja, es ist total normal und doch was, was man zum ersten mal tut. man liegt dann so da, zu dritt, jeder in seinem eigenen universum, in dem man selbst der mittelpunkt ist, um den alles kreist. und gleichzeitig tut sich ein raum auf, in dem nur die drei sind und es ist total in ordnung. es wird geschwiegen und musik gehört und dinge gesagt wie "wie kann man solche musik machen?" und "das ist total viel raum. die musik ist so räumlich." und dann "lasst uns mal was anderes hören, das ist mir gerade zu vielschichtig.", und das ist keine oberflächlichkeit, sondern nur das bedürfnis und der versuch, manchmal an der oberfläche bleiben zu wollen. und es wird wieder geschwiegen, und gelacht, und viel geredet, immer wieder die frage "was stimmt eigentlich nicht mit dir?", was ein bisschen lustig ist und auch ein bisschen nichtlustig und auch eigentlich nicht dein spruch. und dann werden plötzlich noch mehr grenzen überwunden, die es jetzt halt nicht mehr gibt und das ist okay so. es ist so einfach, einfach zu sein. das gefühl, man kann einfach sein, da sein, und es ist alles in ordnung, das ist schön in solchen zeiten. das löst keine probleme, natürlich nicht, wäre es doch bloß so einfach. aber es ist gut zu wissen, dass da auf dem boden noch andere liegen und man nicht alleine ist, sondern einfach sein kann. und wenn dann auf die äußerung "was sind wir eigentlich für opfer?" nicht gelacht, sondern "ist doch egal. wir haben doch uns." gesagt wird. irgendwann kommt dann ein vierter nach hause und der legt sich nicht dazu, aber es stört ihn auch nicht, das zu sehen, er grinst und nimmt es hin und auch das ist schön. und dann sachen sagen wie "wisst ihr, was mir immer einfällt, wenn ich an euch denke? familie. weil wir eine ersatzfamilie sind." und dann nicht für bekloppt gehalten werden, sondern dinge hören wie "wir sind eine ziemlich kuhle familie.", und dann für einen moment, der länger als einen moment anhält, glücklich sein und wissen, dass das alles gerade total richtig ist. wissen, dass man da ist (auf dem boden), wo man sein will (zuhause) mit den guten menschen (so was wie familie), neben denen man sogar einschlafen kann (was viel bedeutet). 

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