Dienstag, 26. April 2011

Wie viel Regen ist normal?


Ich komme raus und rieche nach oben.
Die Luft ist anders.
Und ich bekomme sie nicht mehr richtig.
Fängt das alles wieder
von vorne an?
Ich dachte, wir hätten mal
was dazu gelernt.
Die Zeit dafür hatten wir schließlich.
Während Tag um Tag verging,
war ich noch dabei,
die Nacht zu erinnern,
als es regnete.
Immer dieser Regen.
Immer dann,
wenn ich ihn nicht
gebrauchen kann.
Wenn ich denke,
dass doch jetzt eigentlich
eine Nicht-Regenzeit ist.
Mir ist bewusst,
dass man Regen braucht.
Dass man nicht nur
von Sonne und Licht leben kann.
Aber dieser Regen.
Und dann frag ich mich:
Wie viel Regen ist normal?
Wir hatten doch versucht,
uns zu schützen.
Du hieltest den Regenschirm
über mich,
wir passten beide drunter,
und nur meine Füße wurden nass.
Barfuß will ich wieder gehen.
Nicht auf verregneten Straßen.
Auf heißem Sand,
mit kantigen Steinen.
Ich möchte dich anschreien.
Ich will dich brüllend fragen:
Wie viel Regen ist normal?
Aber ich glaube,
du würdest mich nicht hören.
Dein Regenschirm sorgt dafür.
Schirmt dich ab.
Merkst du den Regen überhaupt?,
will ich schreien.
Ich springe in den See.
Da merke ich den Regen nicht so sehr.
Spring doch auch rein.
Wenn du dich traust.
Wenn du dich traust,
deinen Schirm wegzulegen.
Schmeiß das alte Teil
doch einfach weg.
Und steh mit mir im Regen.
Dann bin ich nicht
ganz so allein.
Und dann weißt du mal,
wie sich das anfühlt.

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