Schon seit einiger Zeit versuche ich, von Göttingen Abschied zu nehmen. Schon länger weiß ich, dass ich gehen werde. Dass es trotzdem jetzt plötzlich nur noch zwei Tage sind, überfordert mich durchaus ein wenig und gleichzeitig bin ich total gemischt.
Einerseits will ich mich nicht mit einem Zimmer in der sogenannten "Heimat" zufrieden geben. Lieber will ich in meinen eigenen vier Wänden bleiben, meiner Wohnung, meiner ersten einigen Wohnung. Hier ist so viel passiert. Hier sitze ich gerade und schreibe diesen Text, hier habe ich gelesen, geschlafen, rumgesprungen, habe gelacht, geweint, geredet, geschrien, geschwiegen, alles halt. Hier wurde so viel Alkohol getrunken (und auch noch andere Dinge sind hier passiert, die nicht ganz jugendfrei sind). Skandale waren das, einfach alles. Ich will das nicht aufgeben, aber ich muss. Stattdessen wird hier jemand wohnen, der von den ganzen Dingen keine Ahnung hat (sagt mir zumindest meine Menschenkenntnis). Ich will hier nicht wirklich weg.
Einerseits will ich mich nicht mit einem Zimmer in der sogenannten "Heimat" zufrieden geben. Lieber will ich in meinen eigenen vier Wänden bleiben, meiner Wohnung, meiner ersten einigen Wohnung. Hier ist so viel passiert. Hier sitze ich gerade und schreibe diesen Text, hier habe ich gelesen, geschlafen, rumgesprungen, habe gelacht, geweint, geredet, geschrien, geschwiegen, alles halt. Hier wurde so viel Alkohol getrunken (und auch noch andere Dinge sind hier passiert, die nicht ganz jugendfrei sind). Skandale waren das, einfach alles. Ich will das nicht aufgeben, aber ich muss. Stattdessen wird hier jemand wohnen, der von den ganzen Dingen keine Ahnung hat (sagt mir zumindest meine Menschenkenntnis). Ich will hier nicht wirklich weg.
Gleichzeitig denke ich mir, dass ich laufen und weiterziehen sollte, solange ich noch zwei Beine haben. Und ich weiß, dass das richtig ist. Dass ich nicht dafür gemacht bin, länger als eine Weile am selben Ort zu bleiben.
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist es auch gar nicht unbedingt diese Stadt. Es ist nicht Göttingen, was ich nicht verlassen will. Nicht Göttingen als Stadt wird mir fehlen.
Sondern das, was diese Stadt für mich bedeutet: das erste Mal so richtig von Zuhause weg, sich neu definieren, neue Dinge machen, sowas wie selbstständiger werden, sowas wie Freiheit erleben.
Und die ganzen Menschen. Ich habe hier so viele wunderbare Menschen kennengelernt. Ohne Erwartungen kam ich damals her. Und habe so viel mehr gefunden, als ich jemals für möglich hielt. Leute, von denen ich sagen will: Die sind für's Leben.
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist es auch gar nicht unbedingt diese Stadt. Es ist nicht Göttingen, was ich nicht verlassen will. Nicht Göttingen als Stadt wird mir fehlen.
Sondern das, was diese Stadt für mich bedeutet: das erste Mal so richtig von Zuhause weg, sich neu definieren, neue Dinge machen, sowas wie selbstständiger werden, sowas wie Freiheit erleben.
Und die ganzen Menschen. Ich habe hier so viele wunderbare Menschen kennengelernt. Ohne Erwartungen kam ich damals her. Und habe so viel mehr gefunden, als ich jemals für möglich hielt. Leute, von denen ich sagen will: Die sind für's Leben.
Und das alles hinter mir zu lassen, das ist es, was mir schwer fällt. Diese ganzen Erinnerungen, die ich versucht habe, in Kisten zu packen (als wäre das möglich). Drei Jahre Leben in Kisten zu packen ist nicht einfach, zumindest nicht für mich. Jedes einzelne Teil hat plötzlich eine riesengroße Bedeutung, so viele Filme vor'm inneren Auge und so. Ganz bewusst alle Bilder und Fotos von Wänden abzunehmen, das ist eine Qual für mich. Jetzt nur noch kahle Wände, viele Holzbretter, viele Kisten und Chaos. Irgendwo dazwischen ich, nicht wissend, wohin es gehen wird.
Vorhin war ich nochmal in der Stadt. Das hat mich überfordert. Nach einigen Tagen Rumgehänge drinne, weil Kisten zu packen und Möbel abzubauen sind, ist so ein verkaufsoffener Sonntag in der City ein bisschen zu viel - wo kommen plötzlich alle Menschen her? Wieso gehen alle sonntags auf die Straße, aber nie an anderen Tagen?
Noch einmal im absoluten Lieblingscafé sitzen und die Herbstluft genießen, draußen, auf dem einen Sofa. Ruhe mitten in allem, herrlich. Dabei einer Taube beim Fliegenlernen zusehen. Einfach an alles denken. Ein bisschen die Tränen unterdrücken, weil einfach alles stimmt hier.
Dann ging ich nochmal zum Vier-Kirchen-Blick-Platz, den mir damals der Windtyp zeigte. Ich kannte das damals, vor fast zwei Jahren nicht, obwohl ich schon über ein Jahre hier wohnte. Musste mir jemand zeigen, der nicht von hier kommt. Peinlich? Nö. Nochmal alle Kirchen sehen und wieder staunen, wie damals. Hach.
Ich könnte ewig weitermachen, mit Erinnerungen, wichtigen Menschen, Bedeutungen, Momenten und so. Vielleicht keine dumme Idee, damit ich nichts vergesse. Aber nein, sie bleiben in meinem Kopf und überall. Das reicht. Mittlerweile kenne ich alle Ampelphasen. Vielleicht ist das der Hinweis dafür, dass ich gehen sollte? Wie auch immer, egal. Es hat sich gelohnt. Aber so was von.
Das habe ich mich auch gefragt, wo die ganzen Menschen in der Woche sind. Es war so voll. Ich wünsche Dir aber viel Glück in Bremen, deiner neuen Heimat, wenn man es Heimat nennen kann.
AntwortenLöschenSei dir gewiss auch in der neuen Stadt wird es Menschen geben mit denen Du Lesen,rumspringen, Lachen, weinen, reden,schreien und schweigen kannst.Einfach Menschen für alles halt.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Glück für den "Neuanfang" und drücke dir furchtbar fest die Daumen. So ein Abschied ist immer wehmütig, aber es werden bestimmt tolle neue Erfahrungen auf dich warten. Ein Abschied ist ja immer auch ein Neuanfang :)
AntwortenLöschenUnd danke dir für deinen lieben Kommentar. Bekloppt würd ich das nicht nennen, ich kann das zumindest verstehen. Ich bin ein sehr eifersüchtiger Mensch und muss da wirklich dran arbeiten :/
Nochmal: Viel Glück und alles Liebe :) Ich bin gespannt, was du berichten wirst!