Freitag, 26. Oktober 2012

Einfach weg

Und dann, dann gingst du einfach weg. Ich habe noch nicht mal die Tür zufallen, oder aufgehen hören. Einfach weg warst du, hast dich einfach weggedreht. Und du hast mir hier dein Herz liegen gelassen, sauber abgetrennt, auf einem Teller, liegt es auf dem Tisch, da, wo du immer so gern gesessen hast. Du sagtest mal, dass du von dort aus so gut den zweiten Sonnenaufgang sehen könntest. Ich habe dich nie verstanden. Und dort liegt jetzt dein Herz. Wohin du bloß gegangen bist. Vielleicht spazieren, im Park, oder zur Tanke, um die Leerstelle deines herzlosen Körpers mit Treibstoff zu füllen statt mit meiner Kraft. Aber du hast mich nie gefragt, ob ich es haben will. Und ich konnte dir noch nicht mal „Auf Wiedersehen“, oder „Auf Wiederträumen“, oder „Auf Wiederlieben“ sagen, denn du warst plötzlich einfach weg. Du, der der nicht bereit war, mein Herz zu nehmen, ließest mir deins. Dabei wollte ich es niemals haben. Aber jetzt, wo ich es da so sehe, denke ich, dass du damit vielleicht das Beste aus dir herausgeholt hast. Und vielleicht wirst du es eines Tages wieder in dich aufnehmen, wenn es denn dann noch schlägt. Bis dahin gehe ich an die frische Luft, und schließe leise die Tür hinter mir.


(entstanden irgendwann zwischen 11/09 und 05/12)

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