Solange ich denken kann, spielt Musik in meinem Leben eine der Hauptrollen. Und ungefähr, als ich laufen lernte, fing ich an, auf Konzerte zu gehen. Ich erinnere mich an mein allererstes: Kelly Family. Die fand ich damals ganz toll (übrigens bin ich irgendwie froh, mit sowas aufgewachsen zu sein und nicht mit Gangster-Hip-Hop). Und als ich älter wurde, ging ich immer noch zu Konzerten. Vor allem zu kleinen Festivals, auf denen unbekannte und tolle und tolle unbekannte Bands spielen. Das hat immer viel Spaß gemacht. Ja, ich gehe gerne auf Konzerte. Vorzugsweise kleine. Große Stadionkonzerte sind nicht so meins. Bei Damien Rice 2007 war es sehr voll, aber das war okay, schließlich war es Damien Rice. Ich gehe gerne auf Konzerte.
Weil Musik für mich Kunst ist. Und Konzerte geben mir die Möglichkeit, den Künstler direkt zu sehen, zu hören, zu spüren. Da geht es dann nicht nur um Musik-Kunst, sondern auch um Gesangskunst, Unterhaltungskunst und Performancekunst. Das mag ich sehr gerne.
Und seit ich in Göttingen lebe und seit einigen Monaten im Pools immer wieder kleine Konzerte stattfinden, gehe ich da sehr gerne hin. Meistens kenne ich die Bands vorher nicht, aber fast jede konnte mein Herz erobern.
Ich gehe gerne dahin, ins Pools und auf Konzerte und zu Konzerten im Pools. Ich finde es super, wenn sich die Musiker vor 50 Leuten oder so hinstellen, teils ganz ohne Elektronik, und da ihre Songs singen und dabei so einiges preisgeben. Das verdient Respekt und den kriegen die auch von mir. Nicht von allen, leider. Viele Leute denken anscheinend, dass man zu Konzerten geht, um dort mitten in der Menge diverse lautstarke Unterhaltungen zu führen. Ich rede ja normalerweise auch viel und so, aber nicht bei Konzerten, da lausche ich der Band, den Songs, beobachte alles und genieße diese Art von Kunst. Und immer wieder frage ich mich, wieso Leute da teilweise lauter als die Band reden, und wieso sich die Band nicht mal einfach beschwert. Ich finde, solche Leute sollten sich die CDs kaufen, ihre Freunde einladen, Musik abspielen und sich dann meinetwegen so laut wie möglich unterhalten. Aber bitte nicht auf Konzerten. Weil ich das ziemlich doof und vor allem den Musikern gegenüber respektlos finde. Klar, Konzerte können gerne unterhaltend sein, aber dann doch bitte von der Band und nicht von den Unterhaltungen hinter mir. Das stört mich übrigens auch in klassischen Konzerten. Da gab’s letztes Wochenende in Bremen auch Momente, in denen ich kurz davor war, einmal kurz „Halt die Fresse“ zu rufen, aber dann würde ich ja auch reden und das will ich ja nicht. In Stummfilmen ist das auch nervig. Ich glaube, dass man bei Stummfilmen das „stumm“ auf das Verhalten des Publikums beziehen sollte.
Wie gesagt, ich gehe gerne auf Konzerte. Weil es schön ist, weil es Spaß macht, weil es Kunst ist. Und wer Konzerte nicht mag, der sollte dann einfach zuhause bleiben. Das würde einiges leichter machen.
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