Ich schreibe manchmal unglückliche Dinge. Texte über’s Unglücklichsein. Aber in Wirklichkeit bin ich gar nicht so unglücklich. Und weil mir das mal wieder klargeworden ist, dachte ich mir so: Mensch, schreib doch mal über Sachen, die dich glücklich machen! Und dann ist mir aufgefallen, dass es viel einfacher ist, Unglück zu beschreiben als Glück auszudrücken. Ich mach’s trotzdem, ha!
Es macht mich glücklich, wenn ich morgens aufwache und Bock habe aufzustehen. Das passiert regelmäßiger, wenn ich trotz meiner schweren Vorhänge den Sonnenschein erahnen kann. Das macht mich glücklich. Aufstehen voller Elan und Laune auf den Tag.
Es macht mich glücklich, wenn ich schöne und nette Menschen sehe. Je länger ich sie nicht gesehen habe, desto glücklicher macht es mich. Ich sehe sie und kann kaum was anderes machen als grinsen. Manchmal bin ich dann auch so glücklich, dass ich weinen muss. Letztes Jahr, beispielsweise. Da habe ich zwei tolle Menschen wiedergesehen, nach über drei Jahren. Da konnte ich nicht anders. Ich weinte vor Glück. Bis sie sagte: „You don’t have to cry, I’m not dead!“, und dann musste ich grinsen. Ja, ich bin glücklich, wenn ich gute Menschen sehe.
Gute Musik macht mich glücklich (auch wenn’s Musik über’s Unglücklichsein ist). Manchmal erinnert mich Musik an Momente und Menschen. Und wenn diese Erinnerungen von Glück geprägt sind, dann macht mich die Musik auch noch lange Zeit später glücklich. Manchmal macht mich Musik auch glücklich, weil sie einfach wahnsinnig gut ist. Dann sitz ich da und denke: Mann, bin ich glücklich darüber, dass es noch Menschen gibt, die sowas erschaffen können. Und auch Konzerte machen mich glücklich. Vor allem, wenn man sich lange drauf gefreut hat. Und wenn man gar nicht glauben kann, dass die wirklich da spielen. Das ging mir erst vor kurzem so, das war sehr schön und ich war glücklich.
Es macht mich glücklich, wenn ich Musik höre, auf meinen Kopfhörern, in voller Lautstärke, und dabei abspacke, als hätte ich diverse Krankheiten oder so. Ich höre die Musik, gebe mich ihr hin, und ich schwitze. Dann duschen zu gehen ist Glück für mich. Und es ist Glück für mich, wenn ich dabei einen Song höre, der mich an jemanden erinnert, ich höre von fern das Telefon klingeln und es ist jene Person, an die ich gerade denken musste. Wegen des Songs. Dann muss ich grinsen und bin irgendwie glücklich für einen Moment.
Generell, es macht mich glücklich, wenn ich lache. Und das Glück verdanke ich dem, der mich zum Lachen gebracht hat. Manchmal also auch mir selber.
Es macht mich glücklich, wenn sich etwas auszahlt. Wenn ich eine gute Note für eine Arbeit bekomme, für die ich mir so einiges aufgerissen habe. Das ist Glück! Einmal habe ich das Ergebnis einer Arbeit erfahren und war so überwältigt, dass ich mal wieder weinen musste. Danach habe ich einen Freudentanz hingelegt. Und es macht mich auch glücklich, wenn ich Glück habe, wenn ich nicht gelernt habe und trotzdem (mehr oder weniger gut) bestehe.
Es macht mich glücklich, mein schlafendes Kätzchen anzusehen. Sie ist einfach so entspannt, da kann man neidisch werden. Und abschauen sollte man sich davon auch was. Sie scheint mir auch glücklich zu sein.
Es macht mich glücklich, zu sehen, wenn ich schaffe, was ich mir vornehme. Gerade verzichte ich seit fast 48 Stunden auf eine Sache und so schwierig das auch ist, es macht mich glücklich, dass ich’s bis hierhin geschafft habe. Und es wird weitergehen, jede Stunde zählt.
Generell, dieses Bewusstsein. Zu wissen zu erfahren zu erleben, dass man nur jetzt da ist und man einfach immer alles rausholen sollte und wenn man das dann auch macht, das macht mich glücklich.
Es macht mich glücklich zu sehen, dass die Sonnenblume, die hier Samstag leicht geschädigt ankam, nun doch erwacht ist. Man sieht schon das Gelb und ein bisschen von innen. Ich hoffe, das geht weiter, dann werde ich nämlich noch glücklicher.
Es gibt so viele Dinge, die mich glücklich machen. Dass ich mich gleich mit einer lieben Freundin treffe. Dass ich heute Abend wieder korrigieren kann. Dass ich Donnerstag Spongebob schauen werde. Dass ich Samstag vielleicht mal wieder richtig feiern gehen werde. Dass meine Wohnung auch nachher noch stehen wird. Jedes Mal, wenn ich Wäsche waschen will und es ist eine Maschine frei, dann bin ich glücklich. Viele Leute machen mich immer wieder glücklich, manche Leute auch nur ein Mal und manche auch nie. Und dass ich das alles sehe, macht mich glücklich. Dass ich das nicht alles immer außerhalb suche, sondern auch hier drinne finde, das macht mich glücklich.
meine neuen mitbewohner machen mich glücklich.
AntwortenLöschenund die sonne, die durch's fenster scheint.
und dass heute schon den ganzen tag alles wie geschmiert läuft.
und das lied, das aus den boxen ertönt.
und deine zeilen, weil sie mir grad wieder bewusst machen, dass es die vielen kleinigkeiten sind, die jeden tag zu was besonderem machen. sie werden leider so leicht zur selbstverständlichkeit...