Freitag, 8. Juli 2011

"Zuhause ist da...


…wo man sich vermisst“, singt der Thees.
Durch Mischa und seine Aktivitäten auf Facebook bin ich vor kurzem auf Casper gekommen. Da war ein Video zu sehen, in dem gezeigt wurde, wie Thees Uhlmann (you know, der Sänger von Tomte) gemeinsam etwas mit einem Menschen namens Casper machte. Und weil ich das interessant fand, wollte ich wissen: Wer ist Casper? Und stelle fest: ein Musiker. Genauer gesagt: ein deutschsprachiger Rapper, aus Bielefeld, eine Weile in den USA gelebt, sowas eben (kann man selber googlen).
Eigentlich ist Rap weniger meine Richtung. Wenn man aus der Singer/Songwriter-/Indie-/(Anti)Folk- (und so weiter) Ecke kommt, ist Rap schon was ziemlich anderes. Aber Casper konnte mich trotzdem davon überzeugen, dass Rap auch gut sein kann. Nein. Sehr gut!
Vor ein paar Tagen sah ich dann Casper’s Video zu „So perfekt“. Und ich dachte: So perfekt. Klar fühlt es sich komisch an für mich, sowas zu sagen, aber man muss ja offen sein und so, und nicht zu allem Nein sagen, was nicht das ist, was man kennt, oder?
So kam es dann, dass ich mir heute, am Erscheinungstag, spontan Casper’s neues Album gekauft. Es heißt XOXO. Auf dem Weg nach Hause war noch der ruhige Gesang von Thomas Dybdahl in meinen Ohren, und ich konnte es kaum erwarten, Casper zu hören. Der Übergang war, ähm, hart. Aber gut. 

Wie man weiß, bin ich kein Musikjournalist oder so (trotzdem schreib ich jetzt darüber, weil es einfach hinreißend ist!). Ich kann nur sagen, was mir an Casper’s Musik gefällt. Ich mag seine Stimme. Die klingt hart und manchmal wütend. Ich finde, es tut gut, mal sowas zu hören. Weil man ja auch selber manchmal wütend ist. Dann mag ich: die Instrumentation. Man kann die Instrumente raushören! Für Rap find ich das super. Die Beats sind geil, der Bass spürbar, die Melodien einprägsam. Mal sind auch Streicher oder ein Klavier dabei, das find ich schön. Aber am liebsten mag ich: die Texte! Die sind ziemlich intelligent, interessant, ein bisschen wütend, ein bisschen traurig, persönlich eben. Und in den Texten sind schöne Bilder enthalten. In dem Song 230409 beispielsweise heißt es „Waren das Funken in der Luft zwischen uns? Glühwürmchen in der Luft zwischen uns? Ich weiß nur noch von Licht.“, das mag ich. Zu sehen, dass auch die Funken letztendlich nichts anderes als Licht sind, oder so. Ich könnte ganz viele tolle Zeilen auflisten, die mich beeindrucken. 

Die Texte sind übrigens nicht im Booklet drinne. In dem hat aber jeder Song eine Seite mit einem Foto (, die übrigens sehr animalisch geprägt sind). Da stehen dann der Titel des Songs und darunter eine Zeile aus dem jeweiligen Song. Und weil die Texte ja toll sind, sind auch diese Zeilen da toll.
Mein Favorit bisher ist… hm, schwierig zu sagen. Ich glaube, ich tendiere momentan zu XOXO. Da stimmt einfach alles. Und das i-Tüpfelchen des Songs: Thees Uhlmann singt den Refrain. In dem unter anderem die Zeile von oben vorkommt: „Zuhause ist da, wo man sich vermisst“. Eine neue Idee, sowas wie Zuhause zu definieren (, was mir bisher nicht gelungen ist).
Mein Fazit: Eigentlich höre ich keinen Rap, aber ich höre Casper. Ich finde Casper super. Ein Album, das sich mehr als nur lohnt. Mich wird’s demnächst viel begleiten, so viel steht fest. Und: In solchen Fällen finde ich es super, über soziale Netzwerke mit anderen verknüpft zu sein und festzustellen, dass es auch Leute gibt, die tolle Sachen posten.





Die CD ist da nicht drinne, wie man sieht. Weil sie gerade in meiner Anlage ist.
(Sowas verdient nämliche ordentliche Boxen.)

2 Kommentare:

  1. Ist das ein Zufall? Ich stoße heute immer auf Menschen die Caspar vorstellen. Ich habe ihn vor zwei tagen auf Tape.tv gesehen und das Lied So perfekt, fand ich eigentlich toll. Nun höre ich es über MP3 Player:-))))

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  2. Nee, ist kein Zufall. Der Gute ist halt gerade super angesagt. Allein schon Freitag bei Saturn waren hinter mir an der Kasse vier Emo-Kinder, die auch seine Platte in der Hand hatten.
    Und JA, er ist super! Das ganze Album! :)

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