Ich drehe mich im Kreis. Ich drehe und drehe und drehe. Durch und mich im Kreis. Im Kreis drehen ist das, was ich tue. Schon lange, aber niemals zu lange. Immer wieder ecke ich an an denselben Ecken, ihr Lächeln kommt mir bekannt vor. Sie sagen: Du warst doch schon mal hier, lange ist es noch nicht her. Und ich drehe mich weiter und weiter im Kreis. Mache immer dieselben Bewegungen. Atemzug, Bein anheben, Schwung nehmen, Richtungswechsel, auftreten, Bein anheben, Atem anhalten und schauen, wo ich lande. Müde werde ich nicht, nicht davon, nicht jetzt, noch nie. Ich drehe mich im Kreis und sehe immer wieder dasselbe, immer wieder dasselbe Gesicht, immer wieder dasselbe Lächeln, immer wieder dieselben großen Augen, von denen mir schwindelig wird im Drehen. Immer bin ich einen Moment weg und freue mich schon fast auf Dasselbe bei der nächsten Drehung. Ich höre Leute, die sagen: Hör doch mal damit auf, setz doch mal einen Fuß vor den nächsten und geh weiter. Aber Gewohnheiten abzulegen ist so schwierig, so verdammt schwierig. Und irgendwo sagt eine Stimme zu mir: Auch im Kreis drehen ist eine Art von Tanz. Und ich tanze ewig weiter, mit ein bisschen Muskelkater dazu vom vielen Drehen, mit ein bisschen Schwindel dazu vom vielen Drehen. Aber solange die Musik noch spielt, der Rhythmus noch da ist, tanze ich ewig weiter.
Die Sufi-Meister und die Derwische haben das im-Kreis-drehen zur Meditation, zum Gebet und zum Lebenssinn erhoben.
AntwortenLöschenNicht grundlos ...
Schön!
AntwortenLöschenEwig tanzen, ja das könnte ich auch. Jedenfalls hin und wieder.
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