Männer ...

Manchmal frage ich mich, was Männer eigentlich wollen. Und dabei stelle ich immer wieder fest, wie widersprüchlich das alles doch eigentlich ist.

Ich mag Männer. Nicht alle, klar. Aber es gibt doch so manch schönes / nettes / intelligentes / charmantes / … Exemplar. Manchmal glaube ich allerdings, dass sie einfach zu utopische Vorstellungen von Frauen haben. Klar ist es manchmal angebracht, hohe Ansprüche zu haben. Ich kauf ja auch lieber Markenschuhe, bei denen ich weiß, dass ich lange was von denen habe und mir nicht die Füße wund laufe, als Billigschuhe, die ja qualitativ dann doch einiges zu wünschen übrig lassen.

Trotzdem.

Ich verstehe das nicht.

Liebe Männer. Ihr wollt Frauen, mit denen ihr auf Punkkonzerten hart pogen könnt. Aber wenn sie dann ein paar unschöne blaue Flecken hat, und dann auch noch schwitzt, dann ist das plötzlich doch nicht mehr ganz so schick.

Ihr wollt Frauen, die klein, zierlich, einfach nur süüüüüß sind. Gleichzeitig wollt ihr aber keine Frau, die durchbricht, wenn ihr oben seid. UND gleichzeitig wollt ihr auch mal eine Schulter haben, an der ihr euch anlehnen könnt.

Ihr wollt Frauen, die sich schön anziehen, aber nie zu viel zeigen. Trotzdem schaut ihr jedem Mädel mit Rock kürzer als Knie auf den Hintern. Ihr wollt, dass sie sich schön anziehen, versteht es dann aber trotzdem nicht, dass sie auch mal shoppen gehen will. Und dass sie vielleicht vor eurem Treffen ein paar Minuten länger darüber nachdenkt, was sie anziehen soll.

Ihr wollt Frauen, die morgens nach’m Aufstehen erstmal sagen: „Und jetzt joggen!“. Gleichzeitig wollt ihr Frauen, die abends mit euch essen, dann ins Theater gehen, kulturell immer auf dem neuesten Stand, dann noch mehr oder weniger Wein trinken, Zigaretten rauchen, sich einfach mal der Dekadenz hingeben.

Ihr wollt Frauen, die immer ehrlich zu euch sind. Dann denkt doch mal nach, ob ihr nächstes Mal wirklich „Und, biste gekommen?“ fragen müsst.

Ihr wollt Frauen, die wissen, wie man mit ihm da unten umgeht. Frauen, die Erfahrungen haben. Aber ihr wollt nicht, dass sie mehr Partner hatte als ihr selbst. Gleichzeitig wollt ihr, dass Frauen es akzeptieren, wenn ihr eure Triebe ausleben „müsst“.

Ihr sagt, ihr mögt Frauen, die auch mal die Initiative ergreifen und sagen, was sie wollen. Und wenn sie das dann mal machen, gefällt euch das so gut, dass ihr selber nichts mehr macht. Dadurch fühlen Frauen sich dann nicht mehr begehrt von euch, übrigens.

Ihr wollt Frauen, die wissen, wo’s langgeht. Aber wenn sie dann die Richtung vorgibt, zieht ihr euch lieber zurück in euer Schneckenhaus, weil die Angst euch überfällt.

Ihr wollt intelligente Frauen, die wirklich was auf’m Kasten haben. Aber wenn sie euch das dann zeigt, denkt ihr, sie sei schlauer als ihr selbst (was ja durchaus sein kann) und ihr habt mal wieder Angst. Fühlt euch nicht männlich, sondern dumm.

Ihr wollt Frauen, die eine Meinung haben und dafür aufstehen. Und wenn sie das dann tut, dann rennt ihr einfach nur weg und habt Angst vor ihrer Stimme. Weil sie ja dann nicht mehr still ist.

Ihr wollt starke Frauen. Und wenn ihr sie dann trefft, dann habt ihr schon wieder Angst. Vielleicht, weil dann euer sogenannter Beschützerinstinkt ja nicht mehr aufrecht steht.

Ihr wollt Frauen, die perfekt sind. Und begreift dabei einfach nicht, dass es keine perfekten Frauen gibt. Und ihr seht nicht, dass es gerade die Ecken und Kanten sind, die verhindern, dass die Frauen euch aus den Händen fallen.

Wie gesagt. Ich frage mich manchmal, was Männer eigentlich wollen. Aber dafür sollte man vielleicht erstmal Männer verstehen.